Das Sekretariat für die wirtschaftliche Integration Zentralamerikas (SIECA) hat seit Kurzem mit dem Salvadorianer Francisco Lima Mena für den Zeitraum 2021 bis 2025 eine neue Führung.
Die Mission der SIECA ist es Mittelamerika in internationale Märkte zu integrieren.
In einem Exklusivinterview mit dem DataExport Magazine sprach er unter anderem über die Bedeutung der SIECA in den 60 Jahren ihres Bestehens sowie die Schritte, die nötig sind, damit sich Zentralamerika al seine gestärkte Region in der Welt positionieren kann.
Das aus der spanischen Sprache übersetzte Interview im Folgenden:
1) Welches sind die strategischen Achsen von SIECA unter Ihrer Leitung?
Das Sekretariat für die wirtschaftliche Integration Zentralamerikas hat sich entsprechend den Bedürfnissen der heutigen Welt entwickelt und bietet bestimmte Dienstleistungen über Computerplattformen an, die derzeit verwaltet werden.
Unsere strategischen Achsen stehen im Zusammenhang mit der Kontinuität aller Arbeiten, die gemäß dem Ministerrat in den Bereichen Handelserleichterung und Vertiefung der wirtschaftlichen Integration Zentralamerikas im Hinblick auf die Errichtung der Zollunion vorangetrieben wurden.
Wir stehen vor einer interessanten Herausforderung, nämlich der Eingliederung Panamas in das zentralamerikanische Wirtschaftssystem. Dieses Land hat 2013 durch sein Eingliederungsprotokoll zugestimmt, dem System beizutreten, weshalb ich davon ausgehe, diesen Prozess während meiner Amtszeit abzuschließen.
Die Koordinierung mit den anderen Sekretariaten des Systems, wie z. B. dem Regionalen Zentrum zur Förderung von KKMU (Cenpromype), erfordert eine ständige Verbindung, um die Harmonie und die Koordinierung zwischen den Maßnahmen zu gewährleisten, die jede dieser Einrichtungen je nach ihrem Spezialisierungsschwerpunkt durchführt.
Tatsache ist, dass Kleinstunternehmen in der Region mehr als 95 % der Unternehmensstruktur ausmachen. Deshalb wollen wir sie unter anderem in den Bereichen Soziales, Stärkung der Rolle der Frau und nachhaltige Entwicklung betreuen.
2) Wird SIECA weiterhin mit wichtigen Partnern aus dem Privatsektor zusammenarbeiten?
Es ist wichtig zu verstehen, dass alles, was wir im Rahmen des Sekretariats tun, auf die Integration der Region abzielt, für die wir die Massnahmen durchführen, indem wir über den Ministerrat für wirtschaftliche Integration (COMIECO) als Vermittler auftreten.
Dies ist jedoch insofern sinnvoll, als das, was wir verhandeln, für Unternehmer und Geschäftsleute nützlich ist. Es ist wichtig, Hand in Hand mit Verbänden, Gewerkschaften und Kammern zu arbeiten, um diese strategischen Allianzen mit den Bürgern zu stärken. Die Beratung mit der Zivilgesellschaft und dem Privatsektor wird zu einer harmonischen Arbeit führen.
Bei Verhandlungen im Rahmen der zentralamerikanischen Wirtschaftsintegration ist die Zusammenarbeit mit Verbänden wie AGEXPORT wichtig, da diese Institution eine Reihe von Dienstleistungen für Unternehmer anbietet und viele der in SIECA verfügbaren Methoden anwendet, weshalb eine enge Zusammenarbeit mit dem Verband sowie eine koordinierte und auf das Gemeinwohl ausgerichtete Zusammenarbeit mit anderen Organisationen wertvoll ist.
3) Welche Maßnahmen entwickelt das Sekretariat weiter, um die Zollunion zu verwirklichen?
Zwischen Guatemala und Honduras besteht ein tiefes Bündnis, dass sich als Zollunion mit freiem Personen-, Waren- und Dienstleistungsverkehr in Zentralamerika wiederspiegelt. Diese Zollunion wird auf verschiedenen Wegen gestaltet und hat sich in den letzten Jahren immerzu weiterentwickelt. Dadurch konnte die Freihandelszone aufgebaut werden.
Gegenwärtig haben Guatemala, Honduras und El Salvador beschlossen, einen als "Deep Integration" bezeichneten Prozess einzuleiten.
In Bezug auf Guatemala und Honduras haben die Staaten beschlossen, zwei Grenzen abzuschaffen und eine sogenannte integrierte Grenze zu belassen, die den Warenverkehr zwischen den beiden Ländern regelt, und zwar auf der Grundlage, dass es bestimmte Kontrollen gibt, die außerhalb der Region verkauft werden.
Im Zuge der tiefgreifenden Integration nehmen Guatemala und Honduras bestimmte Beschlüsse über Pflanzengesundheitszeugnisse, Verfahren usw. an, sodass sie wie ein einziges Gebiet mit recht begrenzten Kontrollen funktionieren.
Da dies in ganz Mittelamerika angestrebt wird, funktioniert es sehr gut. Die Handelsströme haben den Warenverkehr begünstigt, sodass El Salvador vor einigen Wochen beschlossen hat, sich dem Prozess wieder anzuschließen und sich für die Initiative zwischen Guatemala und Honduras einzusetzen.
Es gibt bereits einen Fahrplan mit El Salvador, um eine tiefgreifende Integration der drei Länder zu erreichen, da es sich um ein Gebiet in der zentralamerikanischen Region handelt, in dem es einen sehr wichtigen Warenfluss gibt.
Nicaragua, das bisher Beobachter war, hat sein Interesse bekundet, weiterhin als Zuhörer teilzunehmen, um sich über die Fortschritte des Prozesses zu informieren und dann zu entscheiden, ob es sich diesem Arbeitsmodell dessen einziges Ziel die Verwirklichung der zentralamerikanischen Zollunion ist, anschließen möchte.
4) Welche Herausforderungen hat der interregionale Handel bewältigt?
Nach der Schließung der Grenzen zu Beginn der Pandemie in der Region traf sich die COMIECO mit dem Rat der Gesundheitsminister Zentralamerikas, um ein Protokoll zur Biosicherheit zu entwickeln, das Maßnahmen zur Kontrolle des Warenflusses auf dem Landweg vorsieht.
Innerhalb von zwei Monaten einigten sich die Räte und legten das Biosicherheitsprotokoll vor, das die Öffnung der Grenzen und damit den Warenverkehr ermöglichte.
Es ist offensichtlich, dass sich die Region dank der wirtschaftlichen Integration Zentralamerikas erholen konnte, und die Tatsache, dass die Länder Teil einer Freihandelszone sind, hat dazu geführt, dass die Auswirkungen der Pandemie auf die Wirtschaft der Region nicht so dramatisch waren.
Es liegt auf der Hand, dass alle Räte, die zum wirtschaftlichen Teilsystem gehören, eine gemeinsame Politik formulieren müssen. Ein Beispiel dafür ist die geleistete Arbeit im Rat der Gesundheitsminister (COMISCA), die sich geimeinsam mit wichtigen Wirtschafts- und Gesundheitsfragen befasst.
5) Welche Möglichkeiten bietet Zentralamerika, um seinen Außenhandel auf den internationalen Märkten zu positionieren?
Zentralamerika verfügt über eine privilegierte geografische Lage in der Welt, ein bedeutendes Hafennetz, einen interozeanischen Kanal und eine Freihandelszone; noch mit Herausforderungen, aber gut etabliert.
Gleichzeitig verfügt es über Freihandelsabkommen u. a. mit den Vereinigten Staaten, Mexiko, der Europäischen Union und Mexiko, wodurch es potenziellen Investoren Wettbewerbsvorteile von großem Wert bieten kann.
Es gibt zudem ein wichtiges Tourismusangebot und es besteht kein Zweifel daran, dass Zentralamerika weitere sehr interessante Möglichkeiten für ausländische Investoren bietet.
Die Lage der Region ermöglicht den Zugang zu wichtigen Märkten mit einem Gebiet von 150 Millionen Verbrauchern für den internationalen Markt.
Wir haben einen Wirtschaftsministerrat, der sich aus sechs Mitgliedern zusammensetzt, die entschlossen auf das gleiche Ziel hinarbeiten, d.h. alle politischen Situationen, die in der Region auftreten, haben keinen Einfluss auf die laufende Arbeit des Sekretariats, was zeigt, dass wir als SIECA weiterhin mit großem Engagement daran arbeiten, dass die Prozesse so koordiniert wie möglich ablaufen.
Anmerkung:
Das Originalinterview fand auf Spanisch statt.
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