Die salvadorianische Wirtschaftsministerin María Luisa Hayem gab bekannt, dass sowohl von El Salvador als auch auf Seiten des südamerikanische Blocks Interesse an einem Freihandelsabkommen besteht. Zusammen bilden die Ländern des Gemeinsamen Marktes des Südens (MERCOSUR) die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt. Auch mit Belize, China und weitern Ländern sind Wirtschaftsabkommen in Verhandlung.
Beidseitiges Interesse an Abkommen mit MERCOSUR
Bereits vor einigen Wochen bestätigte Wirtschaftsministerin Hayem das Interesse der Parteien: „Der MERCOSUR ist sehr daran interessiert, ein Freihandelsabkommen mit El Salvador auszuhandeln“, sagte Hayem im September in einem Radiointerview. Ihr Ministerium gab an, nach seinem neuesten Bericht mit 50 Prozent Fortschritt dem Ziel näher gekommen zu sein, „die Vorgaben für die Aushandlung eines Handelsabkommens mit den MERCOSUR-Ländern zu erfüllen“. Die Frist für die Aufnahme dieser Verhandlungen ist im danach auf Mai 2025 gesetzt.
Der MERCOSUR wurde von Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay gegründet, inzwischen sind auch Venezuela und Bolivien im Beitrittsprozess, wobei der Beitritt Venezuelas derzeit ausgesetzt ist. Das Ziel dieses Staatenbundes ist es, „einen gemeinsamen Raum zu fördern, der durch die wettbewerbsfähige Integration der nationalen Volkswirtschaften im internationalen Markt Handels- und Investitionsmöglichkeiten schafft“, heißt es auf der offiziellen Website. Im Jahr 2023 belief sich das Handelsvolumen des MERCOSUR außerhalb der Freihandelszone auf 668.7 Millionen USD, innerhalb des MERCOSUR auf 47.4 Millionen USD. Die wichtigsten Exportgüter der Mitgliedsstaaten sind Erdöl, Sojabohnen, Mais, Zucker und Eisenerz.
Auch mit anderen Staaten Freihandelsabkommen in Planung
El Salvador ist außerdem an der Unterzeichnung eines Handelsabkommens mit Belize interessiert. „Wir sind auf der Suche nach neuen Märkten und stehen in offenen Verhandlungen mit Belize, einem interessanten Zielland“, so Hayem. Im August 2023 beschloss ihr Ministerium die Richtlinien für die Verhandlungen über ein Abkommen mit Belize. „Wir hoffen, dass dieses Freihandelsabkommen den Weg für den Export von landwirtschaftlichen Gütern in unser Land ebnen und damit die Herkunft der landwirtschaftlichen Produkte in unserem Land diversifizieren kann“, fügte sie hinzu.
Auch mit Peru besteht Interesse an einem Freihandelsabkommen, wie im vergangenen August bei einem Besuch des peruanischen Außenhandelsministers in El Salvador deutlich wurde:
„Ich freue mich, ankündigen zu können, dass wir die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen Peru und El Salvador vorantreiben“, sagte die peruanische Ministerin für Außenhandel und Tourismus, Elizabeth Galdo Marín, auf einem Finanzgipfel.
Die Aushandlung des Freihandelsabkommens mit China ist weiterer Teil der Handelsstrategie. Die erste Verhandlungsrunde fand nach Angaben der chinesischen Regierung vom 26. bis zum 28. August in Peking statt. „Wir haben Gespräche über das allgemeine Ziel der Verhandlungen sowie über institutionelle Regelungen [...] im Zusammenhang mit dem Waren- und Dienstleistungsverkehr und Investitionen geführt und dabei positive Ergebnisse erzielt“, heißt es in einer Erklärung der Behörde. Zu den Chancen, die dieses neue Freihandelsabkommen für El Salvador bietet, erklärte der Wirtschaftswissenschaftler Ricardo Monge, dass eine umfassende Handelsbeziehung mit China für viele Wirtschaftssektoren“ im Land von Vorteil wäre: sowohl für Exporteure, als auch für Importeure von Produkten.
Quelle: laprensagrafica.com
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